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So backst Du dein erstes Brot

Dein erstes Brot – Tipps zum Einstieg

Geschrieben von

Christian

am

10 Kommentare

Einfache Anleitung für das Brotbacken, mit der Du ganz einfach dein erstes eigenes Brot backen kannst. Ein Artikel für alle Einsteiger

Brot backen ist super einfach, wenn man weiß wie – und das zeige ich dir jetzt:

Mehl, Salz, Hefe und Wasser – Mehr brauchst du nicht. Auf die im Kaufhaus angebotene Mehlmischung für Brot kannst du getrost verzichten. Brot ist ein Grundnahrungsmittel, das schon im Mittelalter ganz ohne Backmischung gebacken wurde.

Damit dir dein erstes Brot gelingt, werde ich dir hier die Grundlagen vermitteln und es sehr einfach halten. Einen ausführlicheren Artikel zum Brotbacken findest du hier: Ultimativer Leitfaden zum Brot backen mit 5 tollen Rezepten: Einfach, Lecker, Selbstgemacht

Wir backen ein sehr leckeres und einfaches Weizenbrot.

Zutaten

Dazu verwendest du Weizenmehl mit der Typenbezeichnung 550. Dieses Mehl gibt es fast überall zu kaufen. Das handelsübliche Mehl 405 ist weniger geeignet und eher zum Backen von Feingebäck und Keksen zu gebrauchen.

Neben dem Mehl brauchst du noch Frischhefe. Die Würfel bekommst du ebenfalls in jedem gut sortierten Kaufhaus. Auch beim Discounter ist das zu bekommen.

Salz und Wasser wird wohl vorhanden sein 🙂

Teig zubereiten

Hier wird es jetzt etwas umfangreicher. Die Teigzubereitung ist beim Backen von Brot das A und O.

Bevor ich aber jetzt einfach nur die Zubereitungsschritte nach der Reihe aufzähle, möchte ich dir vorher sagen, warum wir das so machen wie wir es machen.

Brotteig herstellen

Salz & Hefe

Im Teig ist zum einem Salz für den Geschmack und zum anderen Hefe für das Volumen. Salz ist in jedem Teig enthalten, ebenso Hefe (bei Hefebroten).

Jedoch mag die Hefe kein Salz. Die Hefe könnte durch eine hohe Salzkonzentration zerstört werden. Das wollen wir nicht. Deswegen werden beide Zutaten so getrennt wie nur möglich in die Schüssel gegeben.

Eines haben Salz und Hefe aber gemeinsam: Beide werden in Wasser aufgelöst. Das Wasser in jedem meiner Rezepte wird deswegen aufgeteilt.

Etwas Wasser (so in etwa ein Pinchen voll, bzw. eine halbe Tasse) für die Hefe und der ganze Rest für das Salz.

Später beim Zusammenfügen der Zutaten wird dann das Salzwasser zuerst in die Schüssel gegeben und dann zum Schluss, wenn alles andere drin ist, das Hefewasser.

Zwischen Salz- und Hefewasser liegt nun eine schöne Menge Mehl. So kann dann das Hefewasser mit dem umliegenden Mehl vermengt werden bevor die restlichen Zutaten zu einem glatten Teig verknetet werden.

Teig aufgehen lassen

Eine weitere Besonderheit beim Brotbacken ist, dass der Teig nach dem Verkneten aufgehen muss. Die Hefe braucht Zeit zum Arbeiten und dadurch bekommt unser Brot das Volumen und die Lockerheit, die wir brauchen.

In sehr vielen anderen Rezepten wird sehr viel Hefe verwendet. Viel Hefe = viel Zeitersparnis. Da mehr Hefekulturen mehr arbeiten können und das Brot dadurch schneller aufgeht.

So ist ein Brotteig mit 1 Würfel Hefe schon nach 1 oder 2 Stunden fertig aufgegangen.

Ehrlich gesagt finde ich diese enorme Menge an Hefe viel zu viel. Bei mir sind die Brote aber auch nicht nach 1 Stunde fertig. Ich mag das langsame Gehen des Brotes.

Denn dadurch wird noch einmal mehr Geschmack ans Brot gebracht.

Langsames gehen fördert den Geschmack des Brotes und so kann ich mit 0,5 bis 1 Gramm Hefe ein ganzes Brot backen. Zum Vergleich: Aus 1 Würfel Hefe (40 Gramm) kann ich 40 bis 80 Brote backen.

Meine Brote lasse ich auch viel länger gehen. 12 bis 24 Stunden ruhen meine Brote – und das schmeckt man auch. Beim Backen darf es auch schon mal etwas länger dauern.

Ob kurz oder lang: Zeit zum Aufgehen braucht jedes Brot.

Teig kneten

Damit der Teigling eine schöne Form bekommt und gut aufgehen kann, muss der Teig geknetet bzw. Aufgezogen werden. Das Volumen des Brotes kommt daher, dass das Gluten bzw. das Klebereiweiß ein Gerüst entwickelt. Dadurch bekommt der Teig seine feste Konsistenz. Das Gärgas der Hefe wiederum sorgt für Volumen.

Das Gerüst entwickelt sich mit der Zeit von alleine. Mechanische Beanspruchung unterstützt diesen Effekt noch weiter.

Deswegen ist das Kneten des Teiges so wichtig. Während der Teig ruht, um einerseits der Hefe die Zeit zum Gären zu geben und dem Klebereiweiß die Zeit zum Vernetzen zu geben, kannst du hin und wieder den Teigling hervorholen und ihn Kneten bzw. Dehnen und falten.

Es gibt verschiedene Techniken, aber das Dehnen und falten ist relativ einfach. Von daher konzentriere ich mich jetzt nur darauf.

Du ziehst am Rand des Teiges in der Schüssel eine Handvoll Teig in die Höhe und faltest ihn dann wieder über den restlichen Teig zurück in die Schüssel. Das machst du reihum ca. 4-7-mal. Bis der Teig einmal möglichst komplett auseinandergezogen und wieder zusammengefaltet wurde.

Das kannst du alle paar Stunden (4 bis 8 Std.) machen.

Je weiter sich dein Teig dem eigentlichen Backen nähert, desto schonender solltest du ihn behandeln.

Wir wollen kurz vor dem Backen nicht sämtliche Gärgase aus dem Brotteig herausarbeiten. Schließlich soll das Brot vor dem Backen schon Volumen haben.


Jetzt fasse ich noch einmal kurz zusammen:

  1. Hefe und Salz beim Vermischen der Zutaten trennen
  2. Dem Teig Zeit zum Aufgehen lassen
  3. Teig kneten bzw. Aufziehen

Das waren viele Worte für (eigentlich) einfache Grundlagen, aber auch für viel Effekt. Denn wenn du das vorherige beherzigst, dann wird dein Teig sehr gut reifen und dein Brot nachher richtig lecker.

Wie viel Arbeit macht das Brotbacken?

Keine! …also im Idealfall. Es soll doch bitte keine Arbeit machen Brot zu backen, sondern Dir Spaß und Freude bringen. (Aber das nur mal so am Rande).

Davon einmal abgesehen, ist der Zeitaufwand an dem ich wirklich aktiv etwas am Brot oder am Teig mache, verschwindend gering. Die meiste Zeit ruht der Teig. Auch wenn mein Brot ganze 24 Stunden braucht bis es fertig ist. Am Teig selber arbeite ich während dieser ganzen Zeit nur wenige Minuten.

Zutaten abwiegen, Teig vermengen und ab und zu verkneten – das war’s schon.

Das Backen selber ist ebenfalls nicht so wild.

Brot im Ofen backen

Fast jedes Brot backst du bei ca. 220-250 Grad etwa 35 bis 45 Minuten.

Topf zum BrotbackenAm einfachsten ist es, das Brot in einem Backtopf zu backen. Ein gusseiserner Topf, der auch zum Kochen und schmoren benutzt wird.

Denn das Brot soll beim Backen nicht austrocknen. So ein Topf verhindert das. Diese Töpfe haben alle einen Deckel, der dafür sorgt, dass dein Brot ausreichen feucht gehalten wird. An anderer Stelle habe ich dieses Thema schon ausreichend beleuchtet.

Falls du so einen Topf nicht hast, kannst du folgendes machen:

Du legst deinen Brotteig auf ein heißes Backblech und schiebst es in den vorgeheizten Backofen. Zusätzlich kommt noch eine hitzebeständige Schale mit Wasser in den Ofen. Zum Beispiel auf den Boden des Ofens.

Das Brot selber backst du auf der mittleren schiene, bei Ober- und Unterhitze. Das Wasser in der Schale verdunstet beim Backen und hält auf diese Art dein Brot feucht.

Dein Brot ist fertig gebacken, wenn es den Klopftest besteht. Dazu nimmst du dein Brot aus dem Ofen und klopfst mit einem Finger gegen die Unterseite deines Brotes.

Hört es sich hohl an, ist es fertig gebacken und kann zum Abkühlen auf einen Rost gestellt werden. Ist es eher dumpf, dann backe es noch weiter bis es sich hohl anhört.

Wenn du alles ungefähr so machst, wie ich es dir hier beschrieben habe, kann eigentlich nichts schiefgehen. Du wirst so zu deinem ersten eigenen perfekt gebacken Brot kommen.

Das ideale Rezept für Einsteiger

Weizenbrot Rezept

Als erstes Rezept empfehle ich dir dieses hier. Ein einfaches Weizenbrot …und lass dich nicht täuschen, nur weil es einfach ist, heißt es nicht, dass es nicht unglaublich lecker wäre. Es ist eines meiner Lieblingsbrote.

Besonders, weil es so schön aufgeht und super lecker aussieht. Wie Eingangs erwähnt ist es ein Weizenbrot aus 100 % natürlichen Inhaltsstoffen und komplett aus 550er Weizenmehl.

Wenn dir der Beitrag gefallen hat oder du Fragen hast, dann poste doch etwas unten in die Kommentare. Das würde mich sehr freuen.

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Ich habe einen weiteren Artikel über das Brotbacken in einer groben Übersicht mit weiteren Tipps wo du Rezepte finden kannst:

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Christian

Ich bin der kreative Kopf hinter dieser Webseite. Meine Begeisterung für das Brotbacken hat mich dazu inspiriert, eigene Rezepte zu entwickeln und diese mit der Welt zu teilen. Auf meiner Seite findest Du nicht nur erprobte Rezepte, sondern auch umfassende Tests und Bewertungen zur neuesten Ausrüstung, die jeden Hobbybäcker dabei helfen soll noch bessere Brote zu backen.

10 Gedanken zu „Dein erstes Brot – Tipps zum Einstieg“

  1. Hallo Christian, ich habe zum ersten Mal Brot mit so wenig Hefe gebacken. Deshalb habe ich direkt 2 Brote gebacken, mit Walnüssen. Abends um neun war der Teig fertig, morgens um neun war schon alles über den Rand gequollen. So musste ich sofort loslegen, habe den Teig geformt und in einer normalen Kastenform gebacken, abgedeckt mit einer Metall Auflaufform. Warum kann das Brot nicht direkt in der Form aufgehen, sondern zuerst in dem „Gärkorb“? Das Brot ist gelungen. Danke für die Tipps! Grüße von Irene

    Antworten
    • Hallo Irenen,
      Freut mich, dass dir das Brot geschmeckt hat und ich dir helfen konnte. Das Formen des Brotes vor dem Backen hat mehrere Aufgaben. Der Brotteig bekommt noch einmal Struktur nach der langen Gehzeit und damit eine Oberflächen…“spannung“. Das Brot geht dadurch im Ofen schöner auf. Wenn du zum Beispiel das so gespannte Brot einschneidest, reißt es beim Backen im Ofen schön auf. Das Kneten und Formen vor dem Backen sorgt aber auch dafür, dass die Porung der Krume gleichmäßig verteilt wird und nicht so wilde Luftlöcher entstehen.
      Beste Grüße
      Christian

      Antworten
  2. Hallo Ralf,
    Es war mein erster Versuch Brot zu backen. Leider ist der Teig nicht fest geworden.
    Deine Angabe mit dem Wasser habe ich wohl leider falsch verstanden.
    Folgende Frage also.
    Nimmst du von den 90% Wasser um die Nüsse darin aufzuweichen und kippst dieses dann weg oder überführst nimmst du es zurück

    Antworten
    • Hallo Markus,
      es braucht etwas Erfahrung, um seinen Teig einschätzen zu können. Nach welchem Rezept hast du dein Brot gebacken? Die Aufteilung 10 % und 90 % beziehen sich auf die Verteilung der Flüssigkeit für den Teig und sollte eine Hilfestellung dafür sein ohne eine Küchenmaschine Teig herzustellen. Beide Teile sind für den Teig und beziehen sich lediglich auf die Aufteilung in Hefe und Salz.
      Wenn ich Körner und Nüsse einweiche, dann nicht mit diesem Wasser. Hier ist ein Beispielrezept. Dort siehst du die Zutaten für Quellstück und Teig getrennt aufgezählt. Falls es sich bei deiner Frage um ein bestimmtes Rezept handelt, dann Poste deinen Kommentar und weitere Fragen am besten direkt unter dem entsprechenden Rezept. Dann kann ich besser darauf eingehen und weiß genau worum es geht. Die meisten meiner Brote haben einen relativ festen, wenn auch manchmal klebrigen Teig. Wenn dein Brotteig eher in Richtung „Brei“ geht, dann nimm etwas mehr Mehl dazu. Ich hoffe, das hilft dir weiter 🙂
      Beste Grüße
      Christian

      Antworten
  3. Moin Christian,

    erst mal schönen Dank für die sehr informative Homepage von dir.

    Habe mich sehr gut bei dir informiert, und möchte nun mit dem Brotbacken starten.

    Habe mir nach deinen Empfehlungen den Gusseisenbräter von STAUB bestellt,
    sowie einen Gärkorb.

    Meine Frage wäre noch, ob ich in den vorgewärmten Bräter noch Mehl oder Öl geben muss,
    bevor mein Brotteig da rein kommt.
    Und ob ich den Teig direkt nach dem Kneten in den Gärkorb geben kann, oder erst später?

    Vielen Dank vorab für die Antwort.

    Freundliche Grüße
    Ralf

    Antworten
    • Hallo Ralf,
      freut mich, dass ich dir bei deinem Start in die Brotbäckerei helfen konnte. Mit Gärkorb und Bräter hast du schonmal eine gute Erstausstattung.
      Um darin Brote zu backen, muss der Gusstopf weder geölt noch bemehlt werden. Mir ist bis heute noch kein Brot darin festgeklebt.
      Die Reihenfolge für die Benutzung des Gärkorbes ist grob gesagt folgende:

      1. Zutaten mischen & Teig kneten
      2. Teigruhe nach Rezept in einer luftdicht abgedeckten Schüssel (mehrere Stunden)
      3. Teig herausholen & rund formen
      4. Geformten Teig in den Gärkorb setzen, um ihn das letzte Mal geformt aufgehen zu lassen
      5. Nach ca. 1 Stunde den Teig in den aufgeheizten Gusstopf geben

      Ich hoffe, das hilft dir weiter.
      Beste Grüße
      Christian

      Antworten
  4. Hallo Christian,
    klingt alles ganz super! Allerdings habe ich einige Fragen:
    I. Benutzt Du eine Gramm-Waage oder wie misst Du so kleine Mengen Hefe? Meine eigentlich sehr gute Waage von Soehnle schwankt manchmal zwischen +/- 1 Gramm, dass wäre hierbei ja schlecht, oder?
    II. Gibt es eine Faustregel: So-und-so-viel Mehl brauchen diese/jene Menge Hefe? (Ich backe gerne wild drauf los, mit dem Mehl was ich grad so da habe).

    Antworten
    • Hallo Nadine,
      meine Haushaltswaage kann das auch nicht abwiegen. Es gibt Feinwaagen, die das durchaus sehr gut machen. So eine zum Beispiel.
      Als Orientierung habe ich zusätzliche in den FAQs auch noch ein Bild von 1 Gramm Hefe.
      Eine Faustformel für ein Hefe-/Mehlverhältnis habe ich nicht. Dafür sind die verschiedenen Möglichkeiten ein Brot zu backen einfach zu groß. Es kommt auch darauf an, wie lange das Brot Zeit zum Aufgehen haben soll. Von 1 Gramm bei einer Übernachtgare bis hin zu 10 Gramm für ein schnelles Brot ist vieles möglich.
      Gruß
      Christian

      Antworten
  5. Hallo Christian,
    ich gehöre also zu den „Schnell-Backern“ (= 1 Würfel Hefe auf 1 kg Mehl + 200 g Saaten – Brot am selben Tag fertig). Seit diesem Wochenende habe ich mich belesen, wie ein Brot mit 1 g Hefe gebacken wird und bin dabei auf diesen Artikel gestoßen. Ich werde das einmal ausprobieren.
    Aber nun meine Frage: wenn ich also nur 1 g Hefe eines Würfels verwende, was mache ich dann mit den restlichen 41 g? Bei Trockenhefe könnte ich es ja noch verstehen, aber bei frischer?
    Vielen Dank schon jetzt für deine Antwort.

    Antworten
    • Hallo Lilli,
      schön, dass du den Weg hierher gefunden hast. Es gibt unzählige Brotrezepte, in denen ein ganzer Würfel Hefe benutzt wird. Besonders bei den großen Webportalen findet man sie. Das ist wirklich nicht nötig. Selbst bei ganz schnellen Rezepten ist das mehr Hefe als notwendig wäre. Zu deiner Frage: Bei 1 Gramm Hefe wären 40 Brote notwendig um die Hefe aufzubrauchen. Das schafft keiner. Um die Haltbarkeit der frischen Hefe zu erhöhen, kannst du sie im Kühlschrank aufbewahren (Was du vermutlich auch schon selber weist). Zusätzlich kannst du sie anstatt der Verpackung in Frischhaltefolie einwickeln. Damit ist sie luftdicht verpackt und trocknet nicht aus. Aber irgendwann muss sie durch neue Hefe ersetzt werden. Nach 1 bis 2 Wochen muss die Hefe weg.
      Liebe Grüße
      Christian

      Antworten

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