Mir ist es früher immer wieder passiert, dass meine Hefe im Kühlschrank schlecht geworden ist. Dann konnte ich meinen Hefeteig vergessen oder musste noch einmal los einkaufen. Entweder ist sie angetrocknet oder schimmelig geworden.
Das liegt bei mir daran, dass ich mit ein paar Gramm sehr weit komme und viele Brote mit einem ganzen Würfel backen könnte. Doch das war früher nicht möglich. Bevor ich den Hefewürfel aufbrauchen konnte, musste ich ihn wegwerfen und neue Hefe kaufen. Doch das ist nun anders. Denn eingefroren ist Hefe genauso gut wie gekühlte… nur haltbarer. Worauf du beim Einfrieren achten solltest, erfährst du in diesem Artikel.
Haltbarkeit von frischer Hefe ist begrenzt
Frische Hefe hält nicht ewig und muss kühl gelagert werden. Gerade bei sehr guten Brotrezepten kommt man mit relativ wenig Hefe aus. So kannst du mit einem Würfel Hefe von 42 Gramm problemlos 10 oder mehr Brote backen. Bevor in einem normalen Haushalt 10 Brote gebacken werden, wird so ein Würfel jedoch schlecht sein.
Aber auch wenn nicht, die Triebkraft der Hefe leidet mit der Zeit und verliert an Wirkung. Je nachdem welche Hefe man gekauft hat (und wie lang sie schon im Kühlregal des Supermarktes lag) kann Hefe bereits nach wenigen Tagen verderben. Im Schnitt hielt meine Hefe etwa 2 Wochen, bevor sie angetrocknet oder schlecht geworden ist.
Viele Hobbybäcker, und zu denen zähle ich auch, frieren Ihre Hefe daher ein.
Frische Hefe einfrieren: So hast du länger was davon
Hefe kann problemlos eingefroren werden. Die Haltbarkeit wird dadurch wesentlich verlängert und die Hefe verliert im Tiefkühlschrank nicht so schnell die Triebkraft wie im Kühlschrank. Du kannst auf diese Weise deine Hefe länger verwenden, als es auf dem Haltbarkeitsdatum der Verpackung steht.
Jederzeit bereit zum Backen
Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es richtig beruhigend ist, ein paar Gramm Hefe im Tiefkühler zu haben. Ich muss mir nie darüber Gedanken machen, ob ich noch genügend Hefe zu Hause habe oder ob die Hefe noch haltbar ist. Ich kann immer und jederzeit backen – Auch sonntags.
Was solltest du beim Einfrieren von Hefe beachten?
Beim Einfrieren von Hefe sind einige Punkte zu berücksichtigen, um ihre Frische und Triebkraft zu bewahren. Zunächst solltest du die Hefe in passende Portionsgröße aufteilen. Das erleichtert dir die Verwendung nach dem Auftauen. So kannst du exakt die Menge auftauen, die du auch für dein Rezept benötigst. Ich verpacke mir immer Hefe in 5 Gramm Pakete. Das mache ich deswegen, weil viele meiner Rezepte mit 5 Gramm Hefe zubereitet werden.
Am besten verpackst du deine Hefe in einem luftdichten Behälter, um sie vor Gefrierbrand und dem Eindringen von unerwünschten Gerüchen aus dem Gefrierfach zu schützen. Ich nehme als erstes Cellophan Folie und wickel meine Hefe zu kleinen Paketen zusammen. Dann kommen alle Hefepacks zusammen in einen wiederverschließbaren Gefrierbeutel. So fliegt nicht alles im Fach umher und ist leichter wiederzufinden – und es ist noch einmal ein zusätzlicher Schutz.
Wichtig ist, beim Verpacken der Hefe so viel Luft wie möglich aus dem Beutel oder der Verpackung zu entfernen, um die Bildung von Eiskristallen zu verhindern, die die Hefezellen beschädigen können. Durch das Beachten dieser einfachen Hinweise lässt sich Hefe effektiv einfrieren und auch nach Monaten wieder verwenden.
Wie lange hält eingefrorene Hefe?
Laut dem Magazin von Ruf kann Hefe bis zu einem halben Jahr eingefroren werden, ohne dass sie an Triebkraft verliert. Doch bei mir hält sich die Hefe nie so lange. Bereits nach wenigen Wochen habe ich schon alles aufgebraucht 🙂 Allerdings verliert auch eingefrorene Hefe an Triebkraft. Deshalb würde ich sie nur ein paar Wochen eingefroren lassen und sie zügig aufbrauchen. Aber gut zu wissen, dass sie mehrere Monate halten würde.
Hefe nach dem Einfrieren wieder auftauen
Wenn du eingefrorene Hefe verwenden möchtest, hier noch ein Hinweis: Aufgetaute Hefe wird weich. Weiche, fast flüssige Hefe lässt sich schwerer weiter verarbeiten. Lässt du sie beispielsweise in einer Schüssel warm werden, musst du die Schüssel auskratzen, um die ganze Hefe zu benutzen. Das brauchst du aber nicht zu machen.
Du kannst auch mit gefrorener Hefe dein Rezept genau so angehen, wie mit gekühlter Hefe. Du musst sie nicht vorher auftauen. Am besten kommt deine gefrorene Hefe in das Schüttwasser deines Rezeptes. Die paar Gramm Hefe taut dann schnell wieder auf und verteilt sich anschließend sehr gut beim Kneten. Wusstest du, dass eingefrorenes Gut in Wasser schneller auftaut als an der Luft? Das bisschen Hefe ist im Wasser ruck zuck aufgetaut.
Brotbacken mit aufgetauter Hefe
Wenn deine Hefe ein paar Tage oder wenige Wochen im Gefrierschrank liegt, hat sie noch genügend Triebkraft und kann in unveränderter Menge benutzt werden. Du brauchst auch mit gefrorener Hefe genau die gleiche Menge und kannst, wie gerade schon erwähnt, deinen Brotteig auf die gleiche Weise zubereiten, wie du es mit gekühlter Hefe machen würdest. Deine Hefe wird beim Verarbeiten schnell wieder warm und verteilt sich gut im Teig.
So gesehen bringt dir das Einfrieren von Hefe eigentlich nur Vorteile und keine Nachteile. Sie hält sich länger, verliert nicht an Triebkraft, wird niemals schlecht oder schimmelig und kann genau so zum Brotbacken verarbeitet werden, wie du es mit frischer Hefe gewohnt bist.