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Brotbacken im Topf: So einfach geht’s

Geschrieben von

Christian

am

4 Kommentare

Das Brotbacken im Topf ist nicht nur die beliebteste Methode unter den Hobbybäckern, sondern auch die einfachste Art sein Brot zu backen. Dazu liefert es dir auch noch ganz ausgezeichnete Brote mit einer krossen Kruste, die genauso aussehen wie von echten Bäcker.  Manchmal sogar noch besser 🙂

Einen ausführlichen Artikel zum Brotbacken für Einsteiger findest du hier: Ultimativer Leitfaden zum Brot backen mit 5 tollen Rezepten: Einfach, Lecker, Selbstgemacht

Hier zeige ich dir nun, was du in welcher Reihenfolge tun musst, um dein Brot im Brotbacktopf richtig zu backen. Dabei gehe ich von einem Standard-Brot aus. Das heißt Mehl, Wasser, Salz und ein Triebmittel wie Sauerteig oder Hefe. Dein Teig ist (je nach Rezept) gemischt oder geknetet und hat seine Teigruhe bekommen. Hier findest du eine feine Auswahl an Brotrezepten. Dann kann es losgehen:

Brotbacken im Topf: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1: Brotteig formen

Damit dein Brot in den Topf passt und eine schöne Form erhält, muss der Teig zunächst geformt werden. Dazu bemehlst du dir deine Arbeitsfläche, legst den Teig darauf und formst ihn entsprechend der Brotbackform. Das kann länglich oder rund sein. Bei einem Brotbacktopf aus Gusseisen ist er meistens rund.

Schritt 2: Teigruhe im Gärkörbchen

Bevor der Teig in den Topf kommt, lässt du ihn ein letztes Mal ruhen. Dafür eignen sich am besten die Bäcker typischen Gärkörbe.

Falls du den noch nicht hast, kannst du dir auch mit einer Schüssel in Topfgröße behelfen. In diese Schüssel legst du dir ein gut bemehltes Küchen- oder Leinentuch. Durch das bemehlen klebt der Teig nicht fest. Dort kommt nun dein geformter Teigling hinein. Decke in mit einem Tuch ab und stell ihn beiseite.

Schritt 3: Brotbacktopf und Ofen vorheizen

Bis auf wenige Ausnahmen (z.B. der Römertopf) wird das Brot in einem heißen vorgeheizten Topf gebacken. Das ist bei meinen Rezepten so, aber auch bei den meisten anderen Rezepten, die du im Netz oder den Backbüchern findest.

  • Der Topf wird mit Deckel vorgeheizt
  • Stelle den Topf im Ofen immer auf ein Blech oder ein Gitter und niemals auf den Ofenboden
  • Die Zeit zum Vorheizen beträgt ca. 30 Minuten bis der Topf gut aufgeheizt ist
  • Die Temperatur richtet sich nach deinem Rezept. Zum Beispiel 200 Grad

Achtung: Benutzt du einen Gusseisentopf, dann achte bitte darauf, dass der Knauf vom Deckel aus Metall ist. Hast du einen Kunststoffknauf, musst du ihn vor dem Backen abschrauben. Die Temperaturen im Ofen sind zu heiß für den Kunststoff. Das geht ganz einfach und er lässt sich danach auch problemlos wieder anschrauben.

Schritt 4: Teig in den Topf legen

Das machst du mit einem Gusseintopf: Du holst deinen Brotbacktopf aus dem Ofen, nimmst den Deckel ab und stürzt deinen Teigling kopfüber in den Topf. Das ist für den Teig kein Problem. Es kann aber durchaus sein, dass dein Teig nicht 100 % kopfüber im Topf landet. Für den Anfang macht das aber nichts. Manches braucht halt etwas Übung. Das lernst du mit der Zeit.

Das machst du mit einem speziellen Brotbacktopf: Dieser Topf ist anders geformt. Der Boden ist flach wie eine Pfanne und der Deckel gewölbt wie ein Topf. Dadurch wird das kopfüber-positionieren deines Teiges wesentlich einfacher.

Für beide gilt: Deckel wieder auflegen und den Brotbacktopf wieder zurück in den Ofen schieben.

Schritt 5: Brot im Topf backen

Dein Brot wird nun laut deines Rezeptes gebacken. Das könnte zum Beispiel 50 Minuten bei 180 Grad sein. Die Backzeit ändert sich durch den Topf eigentlich nicht. Du hast ihn vorgeheizt und die Hitze kommt sofort ans Brot. Lediglich mit kalten Backformen würde sich die Backzeit verlängern.

Gebacken wird bei Ober- und Unterhitze. Umluft brauchen wir hier nicht.

Im Topf wird nun die Feuchtigkeit frei und umgibt das Brot in einem perfekten feuchten Klima. So kann das Brot schön aufgehen. Vermeide es also zwischendurch den Deckel abzuheben.

Ca. 10 bis 15 Minuten vor Ende der Backzeit kannst du dir dein Brot ansehen. Ist es gut ausgebacken? Ist die Kruste kross genug?

Falls du eine dicke, krosse Kruste magst, kannst du diese letzten 15 Minuten dein Brot ohne Deckel backen. Die Feuchtigkeit verliert sich so im Ofen und dein Brot wird noch einmal richtig schön kross gebacken.

Brotbacktopf aus Gusseisen

Schritt 6: nach dem Brotbacken

Ist dein Brot fertig gebacken, musst du es sofort aus der Form holen. Machst du das nicht, sorgt die Feuchtigkeit im Brot dafür, dass die Kruste von deinem Brot wieder weich wird. Deswegen legst du es direkt nach dem Backen auf ein Gitterrost. So kommt von allen Seiten Luft ans Brot.

Zum Schluss solltest du dein Brot mindestens 1 bis 2 Stunden auskühlen lassen.

Damit bist du fertig und hast ein super Brot gebacken. Ich backe sehr viel in unterschiedlichen Töpfen oder auch frei geschoben in meinem Backofen. Es macht mir immer wieder Spaß, auch meinen alten Gusseisentopf dafür zu benutzen. Aber auch in speziellen Keramikformen zum Beispiel die von Emile Henry.

Das Vorgehen bei allen Brotbacktöpfen ist bei mir immer gleich: Vorheizen, Teig einlegen, backen, auskühlen.

Zur besseren Übersicht beantworte ich dir nun einige Fragen, die mir immer wieder gestellt werden. Manches davon habe ich bereits oben in der Anleitung beantwortet. So ist es aber leichter wiederzufinden.

Wie lange wird das Brot im Brotbacktopf gebacken?

In einem Brotbacktopf wird dein Brot genauso lange gebacken, wie es im Rezept steht. Die Backzeit ändert sich durch die Verwendung eines Brotbacktopfes nicht, solange dein Topf vorgeheizt wurde.

Die Backzeit bei einem ca. 1.000 Gramm schweren Brot beträgt ungefähr 40 bis 50 Minuten.

Bei wie viel Grad wird Brot im Brotbacktopf gebacken?

Die Temperatur beim Brotbacken ist abhängig von dem gewünschten Ergebnis. Ein durchschnittliches Brot, mit einem Gewicht von 1.000 Gramm und einer goldgelben Kruste wird bei etwa 180 bis 220 Grad gebacken.

Was muss ich beim Vorheizen des Brotbacktopfs beachten?

Bei Gusseisentöpfen ist es wichtig, darauf zu achten, ob Kunststoffteile verbaut worden sind. Der Knauf am Deckel kann zum Beispiel aus Kunststoff sein. Er hält die Hitze im Ofen nicht aus und muss vorher abgeschraubt werden.

Vorgeheizt wird mit dem Backofen auch immer der Topf samt Deckel.

Abgesehen davon, wird Brot öfter auch mal bei fallenden Temperaturen gebacken. Solltest du im Rezept zum Beispiel lesen „auf 250 Grad vorheizen“ und später im Rezept steht „bei 200 Grad backen“, dann handelt es sich genau darum. Also muss auch dein Topf auf 250 Grad vorgeheizt werden.

Spröde Formen wie zum Beispiel der bekannte Römertopf dürfen nicht vorgeheizt werden. Der Temperaturunterschied beim kalten Teig und der heißen Form können die Form brechen lassen. Das ist kein Reklamationsgrund. Also den Römertopf nicht vorheizen.

Wann muss das Brot wieder aus dem Brotbacktopf heraus?

Das Brot muss direkt nach dem Backen an die Luft zum Auskühlen. Ansonsten wird die Kruste wieder weich. Also direkt nach dem Backen auf ein Rost legen.

Wann ist das Brot fertig gebacken?

Ein Brot muss ordentlich durchbacken. Holst du es zu früh aus dem Backofen, dann wirst du später beim Anschnitt merken, dass sich die Krume eindrücken lässt und nicht wieder herauskommt.

Um zu überprüfen, ob dein Brot fertig gebacken ist, machst du Folgendes:

  1. Du holst dein Brot aus dem Topf
  2. Drehst es um
  3. Und klopfst auf die Unterseite

Hört sich dein Brot dumpf an, muss es weiter gebacken werden. Hört es sich dagegen hohl an, ist es fertig und kann zum Auskühlen aus dem Backofen geholt werden.

Topfbrot

Warum ist das Brotbacken im Topf so beliebt?

Es gibt sehr viele Hobbybäcker, die ihr Brot in einem Topf backen. Die Vorteile überwiegen hier deutlich:

  1. Das Brot behält auch bei schwierigem Teig die Form
  2. Das Klima im Topf ist ideal für Brote und besser geeignet als ein normaler Backofenraum
  3. Das Backergebnis ist hervorragend (ja auch die Kruste ist sehr Kross)
  4. Die Alternativen sind aufwendiger

Brot braucht zum Backen Feuchtigkeit. Backst du ohne zusätzliche Feuchtigkeit, reist dein Brot an den falschen Stellen auf, weil deine Kruste zu schnell zu hart wird. Das zusätzliche Wasser als Dampf im Backraum steuert dagegen. Der Brotbacktopf sorgt durch den verkleinerten Backraum und der entweichenden Feuchtigkeit des Brotes für genau dieses sehr gute Klima. Deswegen soll man den Deckel beim Backen auch nicht wieder abnehmen.

Die Nachteile:

  1. Ein Brotbacktopf kann durchaus über 100 Euro kosten
  2. Er nimmt Platz in der Küche weg
  3. Er bestimmt die Größe und Brotform (Rund, eckig usw.)

Aus meiner Sicht sollte jeder Hobbybäcker gleich mehrere Brotbackformen besitzen. So kann man von groß bis klein und von Rund bis Eckig alles Backen wozu man Lust hat. Es gibt sogar Brotbackformen aus Holz, aber das ist ein Thema für sich.

Welche Brotbacktöpfe gibt es?

Traditionell wird das Brot im Topf in einem gusseisernen Bräter gebacken. So ein Topf besteht komplett aus Gusseisen, ist sehr schwer und kann ganz ausgezeichnet die Hitze speichern.

Es gibt Gusseisentöpfe mit und ohne Beschichtung wie zum Beispiel der Petromax K4. Die emaillierten runden Töpfe haben meistens eine sehr gute Innenbeschichtung. Diese muss man nicht einölen oder einmehlen. Das Brot klebt dort nicht am Rand fest.

Daneben gibt es Gusseisentöpfe, die keine Emaille und keine andere Beschichtung haben. Diese haben den Vorteil, dass es keine Beschichtung gibt, die abplatzen könnte und damit ruiniert wären. Jedoch muss man diese Töpfe von Zeit zu Zeit einbrennen. Wie das geht, habe ich hier erklärt.

Emile Henry die Brotform

Mittlerweile gibt es immer mehr Brotbacktöpfe, die speziell für das Brotbacken entwickelt wurden. Sie lösen das Problem mit dem hohen Rand des Gusstopfes. Der Teig muss in diese Brotbacktöpfe nicht mehr hineinfallen. Sie haben einen sehr flachen Boden und eine Kuppel als Deckel.

Diese Töpfe sind häufig aus Keramik. Emile Henry hat zum Beispiel diesen hier*. Er hat eine gute Größe und lässt sich prima für runde Brote von ca. 1.000 Gramm benutzen.

Dazu gibt es vermehrt auch eckige Brotbackformen, wie zum Beispiel diese hier. Meistens sind eckigen Brotbackformen etwas kleiner als die runden.

In letzter Zeit entdecke ich auch ab und zu Brotbackformen mit einer Glaskuppel. Sie sind jedoch noch ein Stück teurer und recht schwer zu bekommen. Bieten aber natürlich den Vorteil, sein Brot beim Aufgehen zusehen zu können.

Als ich vor ein paar Jahren mit dem Brotbacken angefangen habe gab es bei weitem nicht so viel Auswahl wie heute.

Welche Alternativen gibt es zum Brotbacktopf?

Ohne einen Brotbacktopf zu backen, bedeutet „frei“ zu backen. Du schiebst dein Brot einfach ohne Form in den Backofen. Das kannst du auf einem Backblech machen oder noch besser auf einem Pizzastein.

Jetzt fehlt dir jedoch der Dampf im Ofen. Natürlich kannst du auch ohne alles Backen, das Ergebnis wird aber nicht so gut.

Um Dampf in den Ofen zu bekommen, kannst du zum Beispiel eine Schale mit Steinen füllen und diese mit aufheizen. Sobald du das Brot in den Ofen schiebst, schüttest du ein Glas Wasser auf die Steine. Du machst quasi einen Aufguss, wie in der Sauna.

Das kannst du auch mit einem zweiten Backblech machen, dass du unterhalb deines ersten positionierst. Dort kommt dann das Wasser hinein.

Die komfortabelste Alternative ist aber auch gleich die teuerste. Ein Dampfbackofen wie zum Beispiel dieser hier* von Neff. Er hat eine integrierte Dampffunktion, die du nach Belieben einschalten kannst. Dazu gibt es noch einen kleinen Wassertank, den du dafür befüllen kannst. So ein Ofen kostet jedoch mehr als 1.000 Euro.

Solltest du noch weitere Fragen habe, dann kannst du sie mir gerne hier unten in den Kommentaren stellen.

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Christian

Ich bin der kreative Kopf hinter dieser Webseite. Meine Begeisterung für das Brotbacken hat mich dazu inspiriert, eigene Rezepte zu entwickeln und diese mit der Welt zu teilen. Auf meiner Seite findest Du nicht nur erprobte Rezepte, sondern auch umfassende Tests und Bewertungen zur neuesten Ausrüstung, die jeden Hobbybäcker dabei helfen soll noch bessere Brote zu backen.

4 Gedanken zu „Brotbacken im Topf: So einfach geht’s“

  1. Hallo Christian, vielen Dank für den sehr interessanten und hilfreichen Beitrag, vor allem für mich als Anfänger. Habe es schon 2mal mit einem freigeschobenem Brot versucht und das Ergebnis war halt nicht so gut. Fehlte die Bedampfung wie ich in Nachhinein gelesen habe. (keine Krume und die Kruste war sehr fest) .Also werde ich mir doch einen Brotbacktopf zulegen.

    Antworten
    • Hallo Peter,
      danke für dein feedback. Freut mich, dass ich dir helfen konnte. Mit einem Brotbacktopf wird es dir ganz sicher gelingen bessere Brote zu backen. Das ist wirklich eine gute Sache. Frei geschoben und mit dampf kannst du später immer noch testen. Dazu habe ich hier auf der Seite auch einige Tipps parat 🙂
      Beste Grüße
      Christian

      Antworten
  2. Hallo erstmal,
    1. wie muss ich den Gusseisentopf vorbehandeln? Ich habe ihn erst gerade gekauft, gewaschen und ganz leicht eigeölt.
    2. lässt sich das Brot auch auf dem Herd (Glaskeramik) backen? Oder ist es zwingend im Ofen zu backen? Ich frage dies wegen dem Stromverbrauch. Auf dem Herd verbraucht es weniger als im Backofen, nehme ich an.
    Danke zum voraus für eine kompetente Antwort????

    Antworten
    • Hallo Ursula,
      die meisten Gusstöpfe, so wie der hier im Beispiel, sind beschichtet. Auch manchmal in Schwarz. Diese Töpfe müssen nicht vorbehandelt werden. Auf dem Herd kannst du dein Brot aber nicht backen. Die Hitze allein von unten ist nicht ausreichend und würde dazuführen, dass dein Brot von unten dunkel gebacken wird und von oben noch weiß bleibt. Also nimm lieber den Backofen. Falls du dir Sorgen um den Stromverbrauch machst, dann kannst du auch den Ofen für die letzten 10-20 Minuten Backzeit ausstellen. Möglicherweise verlängert sich deine Backzeit etwas. Aber durch einen Klopftest findest du ganz schnell heraus, ob dein Brot ausgebacken ist oder noch etwas Backzeit braucht. Hier findest du übrigens eine Übersicht, wie viel ein selbst gebackenes Brot kostet, inklusive Stromverbrauch. Der Artikel ist mit den alten Strompreisen gerechnet, aber extra aufgeführt. So kannst du dir die Kosten dfür en Stromverbrauch selbst heranziehen.
      Beste Grüße
      Christian

      Antworten

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