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Preis selber Brot zu backen

Ausgerechnet! Das kostet Brot backen wirklich

Geschrieben von Christian

Christian

Aktualisiert am

45 Kommentare

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Über den Autor: Christian – Ich bin Gründer und Autor dieses Backblogs und teile hier meine jahrelange Erfahrung im Brotbacken. Ich schreibe praxisnahe Anleitungen, teste unabhängig Backzubehör und Küchenmaschinen in der Praxis und teile hilfreiche Tipps rund ums Backen. Meine Bewertungen basieren ausschließlich auf eigener Anwendung und echten Erfahrungen.

Dein Brot selber backen, garantiert dir immer ein frisches Brot. Aber was kostet es wirklich sein eigenes Brot zu backen? Dieser Frage gehe ich in diesem Artikel nach. Das Ergebnis hat mich selbst überrascht.

Angefangen mit dem Brotbacken habe ich ja nicht aus Kostengründen. Ich habe damit angefangen mein Brot selber zu machen, weil ich einfach unzufrieden mit der Qualität der Brote und der Brötchen gewesen bin die ich vom Bäcker bekomme.

Kein Brot war wirklich gut und alle waren sehr schnell trocken. Ich habe halt das Pech, dass es bei mir zu viele Franchise-Bäcker gibt. Oder Bäckerfilialen von Großbäckereien.

Doch dann wollte ich wissen, ob selber backen günstiger ist, als fertiges Brot zu kaufen. Oder ist es vielleicht sogar im Endeffekt teurer?

So viel kostet mein Brot

Zunächst einmal habe ich eine Grundlage mit diesem Rezept gelegt. Das Hafer-Weizenbrot. Die Zutaten sehen wie folgt aus:

  • 340 gr Weizenmehl 550
  • 180 gr Haferflocken
  • 100 gr Sonnenblumenkerne
  • 450 gr Wasser
  • 10 gr Salz
  • 0,5 gr Frisch-Hefe

Jetzt die (packungs-)Kosten für die ganzen Zutaten:

  • 1 Kg 550 Weizenmehl 0,79 Euro
  • 0,5 Kg Haferflocken 0,35 Euro
  • 0,4 Kg Sonnenblumenkerne 1,29 Euro
  • 0,5 Kg Salz 1,44 Euro
  • 40 gr Frischhefe 40 0,09 Euro

Die kosten für die Zutaten können natürlich Abweichen. Je nachdem wie und wo du einkaufst. Meine Zutaten habe ich dort gekauft, wo ich auch sonst immer einkaufe. Das ist recht kostenbewusst und eine Mischung aus dem Discounter wie Lidl und Kaufland sowie dem Supermarkt Rewe oder Edeka.

Kosten für ein Weizenbrot

Es gibt Hobbybäcker, die kaufen ihr Mehl ausnahmslos bei einer Mühle. Diesen Luxus habe ich leider nicht. Im Moment ist mir der Direkt-kauf bei einer Mühle nicht ganz so wichtig.

Jedoch sind das echte Zahlen, die ich so an der Kasse gelassen habe.

Das macht für 630 gr Brotzutaten (ohne Wasser) 0,75 Euro. Jetzt könnte man denken wir sind mit der Rechnung fertig und 0,75 Euro ist ja super günstig.

Jedoch muss ich das Brot jetzt auch noch Backen. Die Stromkosten kommen jetzt noch oben drauf. Um einen guten Schätzwert für die Stromkosten eines Backofens zu erhalten, habe ich einen Stromrechner bemüht.

Der Backofen hat 1700 Watt, es wird 30 Minuten vorgeheizt und 1 Stunde gebacken. Bei einem Preis von 22 Cent pro Kwh kommen zu den 0,75 Euro dann noch einmal 0,56 Euro drauf.


Das macht einen gesamtpreis für mein Brot von 1,31 Euro


Die Preise für Brot nur mit Mehl werden ähnlich sein. Haferflocken sind etwas günstiger und Sonnenblumenkerne etwas teurer. Das hebt sich in etwa auf.

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Das Brot vom Bäcker

Was bedeutet das im Vergleich zum Brot vom Bäcker? Das ist nicht ganz so leicht zu beantworten. Wirklich jedes Brot hat einen anderen Preis und keines der Brote die ich gefunden habe wird aus den gleichen Zutaten hergestellt wie mein Beispielbrot.

Jedoch kostet kein Brot vom Bäcker unter 2 Euro. Zumindest bei mir nicht und bei den Online-Händlern die ich auf die schnelle gefunden habe, auch nicht.


Ein Beispielbrot dass ich gefunden habe liegt einem „Graubrot“ liegt der Preis bei 2,80 Euro


Damit ist das Brot vom Bäcker doppelt so teuer wie mein selbst gebackenes Brot inklusive Stromkosten. Das hätte ich nicht gedacht. Denn schließlich bezahlen Bäcker wesentlich weniger für ihre Zutaten als es ein Endverbraucher, wie ich einer bin, bezahlen würde.

Da schlagen dann wohl Raummiete, Personalkosten, Werbung usw. zu Buche. Gewinn soll natürlich auch nicht fehlen. Niemand soll Arbeiten ohne etwas davon zu haben.

Sollte ich fiktive Arbeitskosten mit in mein Brot einrechnen? Bei einem richtigen Vergleich wäre das sinnvoll, oder? Naja nicht wirklich. Wie ich in einem anderen Artikel schon erwähnt habe, ist die „Arbeit“ für das Herstellen meines Brotes so verschwindend gering, dass es kaum der Rede wert ist.

Und ob ich beim Einkauf, den ich eh mache, noch Mehl mit einpacke oder nicht, das macht es dann auch nicht mehr.

Alles in allem zahle ich für mein Brot also wesentlich weniger und habe natürlich auch noch die Garantie, dass es wirklich frisch ist.

Last but noch least: Der Vergleich zu Fertigbackmischungen

Da ich gerade dabei bin meine Art des backens zu vergleichen, möchte ich auch den Unterschied zu Fertigbackmischungen sehen.

Deswegen habe ich mir noch die Preise für Fertigbackmischungen geholt. Einmal vom Versandhandel Amazon und einmal vom Discounter Kaufland.


  • Bielmeier-Küchenmeister Brotbackmischung Mehrkornbrot – pro 500 gr Packung 1,33 Euro
  • Brotbackmischung einfach, Kaufland – pro 1 Kg Packung 0,98 Euro (0,58 Euro für 600 gr)
  • Brotbackmischung Bio, Kaufland – pro 1 Kg Packung 1,99 Euro (1,20 Euro für 600 gr)

Mit meinen 0,75 Euro für das Brot bin ich bei 2 von 3 Fertigbackmischungen immer noch günstiger. Lediglich bei der einfachen Backmischung ist mein Brot 17 Cent teurer.

So viel kostet mein Brot im Vergleich

Kosten Brotbacken vergleich

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Mein Fazit

Ich muss sagen, dass ich mit diesem Ergebnis sehr gut leben kann. Alles in allem bin ich preislich sehr gut dabei und zahle für mein eigenes Brot weniger als für das fertige Brot vom Bäcker. Bei den Fertigbackmischungen weiß ich jetzt auch, dass ich nicht mehr bezahle, sondern (im Schnitt) weniger. Eine tolle Sache wie ich finde.

Und das Brot vom Bäcker ist nicht nur doppelt so teurer, es schmeckt mir auch einfach nicht so gut. Zumindest bei den Systembäckern die zu eienr Kette gehören und lediglich die Brötchen aufbacken.

Diese Bäckereiketten sind leider weit öfter vertreten als die echten Bäcker. Die Bäcker, die hinter der Ladentheke eine eigene Bäckerei haben.

Hättest du gedacht, dass selber Brot backen wirklich günstiger ist als fertiges Brot zu kaufen?

Schreibs mir in die Kommentare!

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Über den Autor

Ich bin Gründer und Autor dieses Backblogs und teile hier meine jahrelange Erfahrung im Brotbacken. Ich schreibe praxisnahe Anleitungen, teste unabhängig Backzubehör und Küchenmaschinen in der Praxis und teile hilfreiche Tipps rund ums Backen. Meine Bewertungen basieren ausschließlich auf eigener Anwendung und echten Erfahrungen.

45 Gedanken zu „Ausgerechnet! Das kostet Brot backen wirklich“

  1. mein brot ist nie billiger als beim bäcker, aber ich verwende auch nur die besten zutaten und meinen eigenen sauerteig. es ist bekömmlicher und schmeckt so wie ich es haben will. sogar mein hund isst es, obwohl er sehr wählerisch ist!

    Antworten
  2. Mein Eindruck, dass in Wohlstandsgesellschaften so viele Grundfähigkeiten in der Bevölkerung verlieren gehen, bestätigt sich auch bei der Frage, wo unser täglich Brot her kommt und wie man es macht.

    Da mittlerweile viele mit einer industriellen „Tütensuppe“ einen unbekömmlichen Tellerinhalt „zaubern“, besteht großer Bedarf an Aufklärung und Befähigung.

    Ist man doch wieder beim selbst Kochen gelandet, steht man freilich vor der Frage des selbst gebackenen Brotes. Und das ist für mich keine Frage mehr, sondern eine Selbstverständlichkeit.

    Danke für Deine super guten Seite, Christian.
    Und auch Robert schreibt Wahres über die Resteverwertung beim Brotbacken daheim.

    Übrigens kann man sich zum Brotbacken auch mit Freunden oder Nachbarn zusammen tun und einen einmal erwärmen Backofen wirtschaftlich weiter nutzen… gegen kleines Entgelt ggf. oder im Rotationsprinzip… wie beim Grillen.

    Alternativ bereitet man mehrere Laibe vor, um für längere Zeit vorzusorgen.

    Wie auch immer… weiter so!

    Antworten
  3. Brot selbst backen ist übrigens auch eine super Möglichkeit, Reste zu verwerten, bzw. Lebensmittel zu konservieren, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Bevor die Möhren schwabbelig werden, kommen die geraspelt in den Brotteig, ähnlich auch bei übrig gebliebenen Pellkartoffeln.

    Antworten
  4. Schöne Gegenüberstellung der Preise, mich hat der gleiche Gedanke ‚geplagt‘, weil ich mich gefragt habe, ob sich das selberbacken überhaupt lohnt. Jetzt verstehe ich aber nicht, warum erwähnt wird, dass die Arbeit zur Brotherstellung gar nicht der Rede wert sei – ich finde, dass das schon vergleichsweise viel Arbeit macht und sich dementsprechen (wenn man von einem Stundenlohn ausgeht) gar nicht mehr lohnen würde. Nur dann, wenn es einem so viel Spaß bereitet, dass man es als Hobby/ Freizeitvertreib betrachtet…

    Antworten
    • Hallo Julia,
      freut mich, dass du diese Rechnung ebenso interessant findest. Das Einrechnen der Arbeitszeit für das Backen von Brot ändert diese Rechnung natürlich. Allerdings ist es für mich unmöglich diese Zeit in Geld gegenzurechnen. Aber lohnt sich dann das Brotbacken gar nicht mehr? Ich glaube, dafür kommt es sehr stark darauf an, wie eng man die Grenzen bei diesem Vergleich setzt. Die reine Arbeitszeit in der Küche empfinde ich bei mir als sehr gering. Ich brauche 10 Minuten bis der Teig in der Maschine und die Arbeitsfläche wieder sauber ist. Dann nochmal 10 Minuten Teig formen und in den Backofen schieben. Sieht das bei dir anders aus?
      Gruß
      Christian

  5. Also, ich backe mein Brot auch gerne und das würde beim Bäcker definitiv teurer sein…
    Allerdings noch mal ein Tipp an die Österreicher: Hefe ist chemisch und biologisch immer ‚Bio‘…
    Sie kostet in DE wirklich nur 9 bis 19ct…

    Antworten
  6. Wir backen schon jahrelang unser Brot selbst, es ist einfach bekömmlicher. Zudem lieben wir Brot aus Dinkel -Mehl mit Natron/Honig -Methode gebacken, was wir besser, als mit Hefe gebacken finden. Dass es günstiger ist, als beim Bäcker gekauft, ist natürlich noch das TOP obendrauf!

    Antworten
  7. Größtenteils sollte die Rechnung stimmen. Jedoch wenn der Backofen vorgeheizt ist, verbraucht er dann nicht die ganze Zeit die 1,7 kw sondern geht ab und zu an um die Temperatur zu halten.

    Wollte jetzt nicht Klug scheißen aber das kann schon etwas ausmachen.

    Mit einem Brotbackautomaten wären die Stromkosten noch weitaus geringer. Meiner verbraucht ca. 0.6 Kw für ein Brot.

    Mit den richtigen Rezepten bekommt man da auch schöne und schmackhafte Brote.

    Mfg. Andre

    Antworten
    • Stimmt, der Ofen heizt nicht permanent. Da hast du recht.
      Ich kann mich auch gut an ein sehr leckeres Brot aus dem Backautomaten erinnern.
      So etwas zu benutzen finde ich auch völlig OK. Es geht ja um Spaß und Hobby.
      Gruß
      Christian

  8. Endlich mal eine hervorragende Betrachtung der Kosten und Wertung weiterer Gedanken. CHAPEAUX !!! Ich bin persönlich bei meiner Rechnung auf noch einen günstigeren Preis gekommen. Unterm Strich spare ich mehr als 50% beim Brot und es schmeckt mir besser, zumal ich es immer mal wieder anders abschmecke. Über das Jahr gerechnet ist das dann allerdings als wieder ein geringer Gesamtbetrag, den man einspart. Bei mir/uns sind es ca. 30/35 Brote à 500 gr. pro Jahr (2 Pers.). Bei 35 Broten ist dies eine Ersparnis von ca. 50/55 Euro. Also nicht die Welt. Aber der Spass und Geschmacksfaktor sind gefühlt € 500 Unterschied.
    Und an den Österreicher der Hinweis, bei uns in D kostet die Hefe 42g nur 9 Cent.

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