Dein Brot selber backen, garantiert dir immer ein frisches Brot. Aber was kostet es wirklich sein eigenes Brot zu backen? Dieser Frage gehe ich in diesem Artikel nach. Das Ergebnis hat mich selbst überrascht.
Angefangen mit dem Brotbacken habe ich ja nicht aus Kostengründen. Ich habe damit angefangen mein Brot selber zu machen, weil ich einfach unzufrieden mit der Qualität der Brote und der Brötchen gewesen bin die ich vom Bäcker bekomme.
Kein Brot war wirklich gut und alle waren sehr schnell trocken. Ich habe halt das Pech, dass es bei mir zu viele Franchise-Bäcker gibt. Oder Bäckerfilialen von Großbäckereien.
Doch dann wollte ich wissen, ob selber backen günstiger ist, als fertiges Brot zu kaufen. Oder ist es vielleicht sogar im Endeffekt teurer?
So viel kostet mein Brot
Zunächst einmal habe ich eine Grundlage mit diesem Rezept gelegt. Das Hafer-Weizenbrot. Die Zutaten sehen wie folgt aus:
- 340 gr Weizenmehl 550
- 180 gr Haferflocken
- 100 gr Sonnenblumenkerne
- 450 gr Wasser
- 10 gr Salz
- 0,5 gr Frisch-Hefe
Jetzt die (packungs-)Kosten für die ganzen Zutaten:
- 1 Kg 550 Weizenmehl 0,79 Euro
- 0,5 Kg Haferflocken 0,35 Euro
- 0,4 Kg Sonnenblumenkerne 1,29 Euro
- 0,5 Kg Salz 1,44 Euro
- 40 gr Frischhefe 40 0,09 Euro
Die kosten für die Zutaten können natürlich Abweichen. Je nachdem wie und wo du einkaufst. Meine Zutaten habe ich dort gekauft, wo ich auch sonst immer einkaufe. Das ist recht kostenbewusst und eine Mischung aus dem Discounter wie Lidl und Kaufland sowie dem Supermarkt Rewe oder Edeka.
Es gibt Hobbybäcker, die kaufen ihr Mehl ausnahmslos bei einer Mühle. Diesen Luxus habe ich leider nicht. Im Moment ist mir der Direkt-kauf bei einer Mühle nicht ganz so wichtig.
Jedoch sind das echte Zahlen, die ich so an der Kasse gelassen habe.
Das macht für 630 gr Brotzutaten (ohne Wasser) 0,75 Euro. Jetzt könnte man denken wir sind mit der Rechnung fertig und 0,75 Euro ist ja super günstig.
Jedoch muss ich das Brot jetzt auch noch Backen. Die Stromkosten kommen jetzt noch oben drauf. Um einen guten Schätzwert für die Stromkosten eines Backofens zu erhalten, habe ich einen Stromrechner bemüht.
Der Backofen hat 1700 Watt, es wird 30 Minuten vorgeheizt und 1 Stunde gebacken. Bei einem Preis von 22 Cent pro Kwh kommen zu den 0,75 Euro dann noch einmal 0,56 Euro drauf.
Das macht einen gesamtpreis für mein Brot von 1,31 Euro
Die Preise für Brot nur mit Mehl werden ähnlich sein. Haferflocken sind etwas günstiger und Sonnenblumenkerne etwas teurer. Das hebt sich in etwa auf.
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Das Brot vom Bäcker
Was bedeutet das im Vergleich zum Brot vom Bäcker? Das ist nicht ganz so leicht zu beantworten. Wirklich jedes Brot hat einen anderen Preis und keines der Brote die ich gefunden habe wird aus den gleichen Zutaten hergestellt wie mein Beispielbrot.
Jedoch kostet kein Brot vom Bäcker unter 2 Euro. Zumindest bei mir nicht und bei den Online-Händlern die ich auf die schnelle gefunden habe, auch nicht.
Ein Beispielbrot dass ich gefunden habe liegt einem „Graubrot“ liegt der Preis bei 2,80 Euro
Damit ist das Brot vom Bäcker doppelt so teuer wie mein selbst gebackenes Brot inklusive Stromkosten. Das hätte ich nicht gedacht. Denn schließlich bezahlen Bäcker wesentlich weniger für ihre Zutaten als es ein Endverbraucher, wie ich einer bin, bezahlen würde.
Da schlagen dann wohl Raummiete, Personalkosten, Werbung usw. zu Buche. Gewinn soll natürlich auch nicht fehlen. Niemand soll Arbeiten ohne etwas davon zu haben.
Sollte ich fiktive Arbeitskosten mit in mein Brot einrechnen? Bei einem richtigen Vergleich wäre das sinnvoll, oder? Naja nicht wirklich. Wie ich in einem anderen Artikel schon erwähnt habe, ist die „Arbeit“ für das Herstellen meines Brotes so verschwindend gering, dass es kaum der Rede wert ist.
Und ob ich beim Einkauf, den ich eh mache, noch Mehl mit einpacke oder nicht, das macht es dann auch nicht mehr.
Alles in allem zahle ich für mein Brot also wesentlich weniger und habe natürlich auch noch die Garantie, dass es wirklich frisch ist.
Last but noch least: Der Vergleich zu Fertigbackmischungen
Da ich gerade dabei bin meine Art des backens zu vergleichen, möchte ich auch den Unterschied zu Fertigbackmischungen sehen.
Deswegen habe ich mir noch die Preise für Fertigbackmischungen geholt. Einmal vom Versandhandel Amazon und einmal vom Discounter Kaufland.
- Bielmeier-Küchenmeister Brotbackmischung Mehrkornbrot – pro 500 gr Packung 1,33 Euro
- Brotbackmischung einfach, Kaufland – pro 1 Kg Packung 0,98 Euro (0,58 Euro für 600 gr)
- Brotbackmischung Bio, Kaufland – pro 1 Kg Packung 1,99 Euro (1,20 Euro für 600 gr)
Mit meinen 0,75 Euro für das Brot bin ich bei 2 von 3 Fertigbackmischungen immer noch günstiger. Lediglich bei der einfachen Backmischung ist mein Brot 17 Cent teurer.
So viel kostet mein Brot im Vergleich
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Mein Fazit
Ich muss sagen, dass ich mit diesem Ergebnis sehr gut leben kann. Alles in allem bin ich preislich sehr gut dabei und zahle für mein eigenes Brot weniger als für das fertige Brot vom Bäcker. Bei den Fertigbackmischungen weiß ich jetzt auch, dass ich nicht mehr bezahle, sondern (im Schnitt) weniger. Eine tolle Sache wie ich finde.
Und das Brot vom Bäcker ist nicht nur doppelt so teurer, es schmeckt mir auch einfach nicht so gut. Zumindest bei den Systembäckern die zu eienr Kette gehören und lediglich die Brötchen aufbacken.
Diese Bäckereiketten sind leider weit öfter vertreten als die echten Bäcker. Die Bäcker, die hinter der Ladentheke eine eigene Bäckerei haben.
Hättest du gedacht, dass selber Brot backen wirklich günstiger ist als fertiges Brot zu kaufen?
Schreibs mir in die Kommentare!
Interessante Recherche. Habe ich mich auch schon manchmal gefragt, ob der Aufwand überhaupt lohnt (neben dem Spaßeffekt). Allerdings könnte man evtl auch seine eigene Arbeitszeit wertig mit einrechnen. Aber wie gesagt, es ist ja Spaß.
An die eigene Arbeitszeit habe ich gar nicht gedacht. Da stellt sich bei mir jedoch sofort die Frage, ob die Arbeitszeit für das Erlernen des Hobbys mit eingerechnet werden soll oder das Suchen nach Rezepten usw. Die Idee an sich finde ich eigentlich recht witzig, für eine einfache Übersicht ist es aber wohl zu viel denke ich. Allerdings könnte ich mir eine Erweiterung mit Mehlen einer Mühle, in meinem Fall vom Reformhaus, vorstellen. Die Preise dort sind noch einmal was anderes.
Habe gerde zum ersten Mal den Medion 11011 BBA ausprobiert. Dabei habe ich mich zu 100% an die Angaben einer Backmischung gehalten. 500g Backmischung, 350ml lauwarmes Wasser. Eingestellt habe ich den BBA nach Anleitung. Programm 1 Basis, mittlere Bräunungsstufe und dann gestartet.
Ich habe wärend des Vorgangs den BBA nicht geöffnet und alles nur über das Sichtfenster beobachtet.
Der Teig ist gut hochgegangen. Als dann das Backen begonnen hat, ist der Teig in dem BBA absolut zusammen gefallen.
Sieht echt nicht gut aus 🙁
Die Backmischung habe ich frisch gekauft. Ich habe diese Sorte schon per Hand zubereitet und im Backofen gebacken. Das Ergebnis war super.
Ich werde gleich noch ein weiteres Brot backen. In den nächsten Tagen auch andere Backmischungen versuchen. Sollte es weiterhin solche, schlechten Ergebnisse geben, geht der BBA zurück. Ich bin jetzt erstmal sehr enttäuscht. Hoffe das ich dieses eingesunkene Brot trotzdem essen kann.
Dass der Bäcker sein Brot nicht zu dem Preis verkaufen kann, wie du der es Zuhause selber herstellt, ist jetzt keine Überraschung. Würde der Bäcker seine Unkosten wie z.B. Pacht, Löhne, Marketing usw) heraus rechnen die du nicht hast, wäre er sicherlich günstiger dran, da er die Rohstoffe zu geringere Preise ankaufen kann. Aber beim selber backen, geht es ja am Ende nicht nur um die Ersparnis, sondern dass man das Brot selber und nach eigenem Geschmack gebacken hat.
Rechnet man dann als „Hobbybäcker“ allerdings dann noch dazu, dass man in der Zeit, die man dafür insgesamt verbracht hat auch hätte arbeiten gehen können (und somit seinen persönlichen Stundenlohn reinrechnen könnte) wird das einzelne Brot unverschämt teuer. Das würde einem keiner zu dem Preis abkaufen…….. auch wenn es so toll schmecken mag.
Bevor ich diese Rechnung gemacht hatte, war ich mir da gar nicht so sicher. Die Stromkosten für nur 1 Brot sind vergleichsweise hoch, die Kosten für Mehl in kleinen Mengen als Endverbraucher sind bestimmt auch etwas anders usw. Es ging mir bei der Rechnung ja nie darum das eigene Brot zu verkaufen. Ich wollte einfach nur wissen, wo ich mit meinem Backen im Vergleich so stehe 🙂
Lustige Gedanken hier…. Ich bezahle mir selbst keinen Stundenlohn. Es geht hier denk ich rein um die Kosten die ich zu tragen habe im Vergleich zu gekauften oder Backmischungen. Niemand hier will dem Hausbäcker Konkurrenz machen und das Brot dann verkaufen.
Der riesenvorteil der hier von vielen übersehen wird ist dass ICH bestimme was in das Brot kommt. KEINE Enzyme, Konservierungsstoffe, Feuchthaltemittel etc.
Selbst wenn das Brot das ich selbst backe genausoviel kostet wie das im Geschäft wäre das immer noch ein Riesen Argument!
Danke an den Ersteller sich die Mühe zu machen und das so gut hier vorzurechnen.
Enzyme, Konservierungsstoffe, Feuchthaltemittel sind in Deutschland nur im abgepackten Brot im Supermarkt erlaubt. Im Bäckerbrot dürfen diese _nicht_ enthalten sein.
Hi, das ist ein sehr interessanter Kommentar! In einer Sendung vom ZDF habe ich kürzlich gesehen, dass das Mehl für Bäckereien sehr häufig von den Mühlen schon mit Zusatzstoffen versehen wird, weil die Bäckereien das so wünschen und die Zusatzstoffe dann nicht mehr deklarieren müssen. Und dort sollen in der Regel auch Enzyme drin sein, ohne welche die Maschinen verkleben würden, die Brötchen aus dem Teig formen. Daher ist mir eigenes Brot lieb oder Bäckereien, die wirklich keine Backmischungen verwenden.
Hab jetzt auch aus den selben Gründen angefangen Brot selber zu backen. Das ist ein sehr guter Vergleich. Es Lohnt sich wirklich. Da mache ich also nichts falsch! Ich frag mich auch immer….was ist da noch drinne in dem Brot vom Bäcker oder den Brotbackmischungen? Wir wissen es nicht. So kann man größtenteils selbst bestimmen was ins Brot kommt. Man kann experimentieren und hat Spaß daran. Es riecht gut und man spart sogar 😀 Danke Dir ✌🏻
Ja, beim Brotbacken kommt sehr vieles zusammen. Für mich ist es auch eine Bereicherung. Ich wünsche dir viel Spaß mit deinem neuen Hobby 🙂
Ich stimme meinen Vorredner*innen nur bedingt zu.
a) Ich backe Brot selbst weil das ein schönes Hobby ist
b) Richtig gutes Brot von guten Bäckern (nicht Supermarkt oder Diskounter) schmeckt garantiert besser als meines
c) Wenn ich schon selbst backe, warum soll ich dann die billigsten Zutaten nehmen? Dann kann ich doch gleich das fertige beim Discounter holen. Ich verwende Biomehl, Biohefe und sonst auch nur hochwertige Zutaten. Hier in Österreich bezahle ich für 1 Kg Bio-Weizenmehl 1,49 und für 42g Bio-Hefe 59 Cents. Wo Ihr 40g Hefe um 9 Cents herbekommts ist mir ein Rätsel – kann also nur ein Tipp- und Rechenfehler sein.
Fazit: Ich backe selbst weil es mir Spaß macht und wenn ich das schon mache, dann nur mit hochwertigen Zutaten. Oder ich kaufe mir Top-Backwaren von Profibäckern.
LG Roland
Ihr vergesst auch noch die Anschaffung Eurer Infrastruktur (Backrohr, Mixer/Küchenmaschine, div. Zubehör, Wohnraum), die der Bäcker einrechnen muss und die bei Euch unter “Hobby” oder “sowieso vorhanden” fällt. Wenn diese aber wegen erhöhter Beanspruchung schneller kaputt wird, sind das “echte” Kosten. Also: es kann hierbei sicher nicht ums Geld, sondern nur um die Qualität, die Frische und die Freude am Backen gehen 🙂
Ich habe nur ein einziges Buch gekauft und dort wir alles per Hand gemischt. Kein Mixer oder so. Von daher halten sich diese Kosten definitiv in Grenzen. Meine Plastikschüsseln und der Holzrührlöffel sind sowieso in jeder guten Küche.
Ich glaube jeder hat hier ein wenig recht. Beim Vergleich mit den Backmischungen fehlen mir allerdings dafür auch noch die Stromkosten. Damit dürfte das selbst gebackene Brot deutlich günstiger sein als die Discounter-Backmischung. Ich habe vor einiger Zeit ebenfalls angefangen zu backen. Ich rechne auch die Kosten, wobei das nicht das Kriterium zum Backen ist. Zunächst einmal liebe ich Sauerteigbrot und wenn es gut ist schmeckt es auch nach einer Woche noch. Leider hat der letzte Bäcker im Ort, der noch handwerklich in guter Qualität gebacken hat vor einiger Zeit geschlossen. Jetzt muss ich 8 km einfache Strecke fahren um ein Brot zu kaufen. Auch diese Kosten muss man fairerweise rechnen, es sein denn man kauft das Brot im Supermarkt. Für mich zählt in erster Linie ein frisches, aber lange schmackhaftes Brot und nicht zuletzt auch der Spaß am Backen.
Hmm… wenn hier schon die Rechnung Bäckermeister VS. Hobbybäcker aufgestellt wird und alles nach der Erbsenzählermethode aufgelistet, dann bitte auch die Bäckermeisterkosten auf ein einziges Brot umlegen. Er bäckt hunderte pro Tag + gleichzeitig noch andere Backerzeugnise…. Er verkauft sicher gut 80% seiner Meisterleistung am gleichen Tag und wenn er nur Kostendeckend arbeiten würde, müsste er vermutlich sein Laden am nächsten Tag schon dicht machen.
Dieser sehr realistischen Rechnung hier nach wird dargestellt, dass dem Verfasser das Brotbacken nicht nur Spaß macht, sondern sein Brot (Endergebnis) auch noch preiswerter ist.
Ich backe ebenfalls seit ein paar Monaten selbst. Habe den Sauerteig auch selbst gezüchtet und bin begeistert. Sicherlich reicht mein Erzeugnis dem Bäckermeister das Wasser nicht und ich habe das Handwerk nicht gelernt, daher sollte mein Brot keineswegs mit der Meisterleistung verglichen werden. Und gegenüber den industriellen „Bäckereien“ ist jeder Hobbybäcker ein Meister, denke ich. 😏
Ich habe mich heute der brotback Community angeschlossen ich mache das zweimal die Woche etwa weil mein Brot kann man nicht kaufen.
Ich lese jetzt einfach die Zutaten vor für meinen süßen rosinenstuten 100 g Kokosflocken 300 g Mehl 50g mehrkornmehl 50 g Buchweizenmehl 100 g gemahlene Mandeln einmal Vanille Zucker 75g Butter 200g Sahne 50 g Milch 75 g Zucker 1 g Anis 150 g Honig 100g Haferflocken ein Drittel Bittermandel Fläschchen Einbau Hefe plus ein Drittel Backpulver 100 g Rosinen halben Teelöffel Salz vor vor dem Backen noch mal einen halben Teelöffel zerstoßenen Fenchel bestreuen das ganze nennt sich dann süßer rosinenstuten alias neu Tommy habe ich heute erfunden Fotos kann ich hier leider nicht dran hängen aber ihr solltet einmal riechen wie meine Wohnung sich jetzt anfühlt unglaublich bei den Zutaten ein Geruch ……
Dabei habe ich auch die Kosten überhaupt nicht geguckt ach vergessen habe ich noch die Mandeln 100g zerstoßen
Und ein halbes Flaschen rum Aroma
das ist mir die Stromkosten und wenn es 1 € sind völlig egal.
Alleine meine edlen Zutaten werde ich beim Bäcker mit Sicherheit nicht bekommen da müsste mein Brot dann 10 € kosten bei einem Kilo ich habe es eben ausgewogen.
In dem Sinne wünsche ich euch immer ein Gramm Mehl auf dem Löffel bis dahin euer Jörg
.
Ich finde so einen Rechnung super und ich kann auch die Argumente „beider Seiten“ hier verstehen. Aber, es gibt durchaus Situationen, da kann man das Ganze sehr individuell betrachten. Da geht es beim Backen dann nicht nur um Spaß, oder Geschmack. Z.B. Wenn man arbeitslos ist und auf jeden Cent angewiesen ist, Zeit aber keine Rolle spielt. Bevor man da einfach nur vor dem Fernseher hockt, backt/kocht man lieber was, und erhält durch die Ersparnis so einen kleinen „Lohn“ und kann sich trotzdem vernünftig ernähren. Das können im Monat dann schon ein paar Euro Ersparnis sein. Auch finde ich den Gedanken autonom zu sein, sehr reizvoll. Es ist halt leichter, länger Mehl und Hefe zu lagern, als fertiges Brot. So kann man sich Vorräte anschaffen, ohne dass man sich Sorgen ums Verderben machen muss. Auch brauchen die Zutaten weniger Platz und man ist nicht auf Öffnungszeiten angewiesen, muss Schlange stehen und dergleichen. Generell zu wissen, wie man ein Brot backt, ist heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich, sollte aber zum Grundwissen gehören. Wir leben zwar in relativ stabilen Zeiten, aber bricht mal eine Krise aus, wie Corona grade zeigt, ist es sicher vom Vorteil, zu wissen, wie man ein Brot backt. Man kann sich halt nicht immer und durchgehend auf funktionierende Strukturen verlassen. Grundsätzlich sollten wir als Gesellschaft in der Lage sein, aus Rohzutaten irgendwas kochen/backen zu können und uns nicht immer nur darauf verlassen, dass wir schon im nächsten Supermarkt bekommen, was wir so brauchen.
Endlich mal eine hervorragende Betrachtung der Kosten und Wertung weiterer Gedanken. CHAPEAUX !!! Ich bin persönlich bei meiner Rechnung auf noch einen günstigeren Preis gekommen. Unterm Strich spare ich mehr als 50% beim Brot und es schmeckt mir besser, zumal ich es immer mal wieder anders abschmecke. Über das Jahr gerechnet ist das dann allerdings als wieder ein geringer Gesamtbetrag, den man einspart. Bei mir/uns sind es ca. 30/35 Brote à 500 gr. pro Jahr (2 Pers.). Bei 35 Broten ist dies eine Ersparnis von ca. 50/55 Euro. Also nicht die Welt. Aber der Spass und Geschmacksfaktor sind gefühlt € 500 Unterschied.
Und an den Österreicher der Hinweis, bei uns in D kostet die Hefe 42g nur 9 Cent.
Ich werfe seit ich selber Backe fast kein (vertrocknetes) Brot mehr weg. Drückt auch erheblich Kosten.
Größtenteils sollte die Rechnung stimmen. Jedoch wenn der Backofen vorgeheizt ist, verbraucht er dann nicht die ganze Zeit die 1,7 kw sondern geht ab und zu an um die Temperatur zu halten.
Wollte jetzt nicht Klug scheißen aber das kann schon etwas ausmachen.
Mit einem Brotbackautomaten wären die Stromkosten noch weitaus geringer. Meiner verbraucht ca. 0.6 Kw für ein Brot.
Mit den richtigen Rezepten bekommt man da auch schöne und schmackhafte Brote.
Mfg. Andre
Stimmt, der Ofen heizt nicht permanent. Da hast du recht.
Ich kann mich auch gut an ein sehr leckeres Brot aus dem Backautomaten erinnern.
So etwas zu benutzen finde ich auch völlig OK. Es geht ja um Spaß und Hobby.
Gruß
Christian
Wir backen schon jahrelang unser Brot selbst, es ist einfach bekömmlicher. Zudem lieben wir Brot aus Dinkel -Mehl mit Natron/Honig -Methode gebacken, was wir besser, als mit Hefe gebacken finden. Dass es günstiger ist, als beim Bäcker gekauft, ist natürlich noch das TOP obendrauf!
Also, ich backe mein Brot auch gerne und das würde beim Bäcker definitiv teurer sein…
Allerdings noch mal ein Tipp an die Österreicher: Hefe ist chemisch und biologisch immer ‚Bio‘…
Sie kostet in DE wirklich nur 9 bis 19ct…
Schöne Gegenüberstellung der Preise, mich hat der gleiche Gedanke ‚geplagt‘, weil ich mich gefragt habe, ob sich das selberbacken überhaupt lohnt. Jetzt verstehe ich aber nicht, warum erwähnt wird, dass die Arbeit zur Brotherstellung gar nicht der Rede wert sei – ich finde, dass das schon vergleichsweise viel Arbeit macht und sich dementsprechen (wenn man von einem Stundenlohn ausgeht) gar nicht mehr lohnen würde. Nur dann, wenn es einem so viel Spaß bereitet, dass man es als Hobby/ Freizeitvertreib betrachtet…
Hallo Julia,
freut mich, dass du diese Rechnung ebenso interessant findest. Das Einrechnen der Arbeitszeit für das Backen von Brot ändert diese Rechnung natürlich. Allerdings ist es für mich unmöglich diese Zeit in Geld gegenzurechnen. Aber lohnt sich dann das Brotbacken gar nicht mehr? Ich glaube, dafür kommt es sehr stark darauf an, wie eng man die Grenzen bei diesem Vergleich setzt. Die reine Arbeitszeit in der Küche empfinde ich bei mir als sehr gering. Ich brauche 10 Minuten bis der Teig in der Maschine und die Arbeitsfläche wieder sauber ist. Dann nochmal 10 Minuten Teig formen und in den Backofen schieben. Sieht das bei dir anders aus?
Gruß
Christian
wenn ich jetzt noch sehen würde, von wann dieser Beitrag ist ..
Ich habe ihn Ende 2019 geschrieben 🙂
Brot selbst backen ist übrigens auch eine super Möglichkeit, Reste zu verwerten, bzw. Lebensmittel zu konservieren, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Bevor die Möhren schwabbelig werden, kommen die geraspelt in den Brotteig, ähnlich auch bei übrig gebliebenen Pellkartoffeln.
Mein Eindruck, dass in Wohlstandsgesellschaften so viele Grundfähigkeiten in der Bevölkerung verlieren gehen, bestätigt sich auch bei der Frage, wo unser täglich Brot her kommt und wie man es macht.
Da mittlerweile viele mit einer industriellen „Tütensuppe“ einen unbekömmlichen Tellerinhalt „zaubern“, besteht großer Bedarf an Aufklärung und Befähigung.
Ist man doch wieder beim selbst Kochen gelandet, steht man freilich vor der Frage des selbst gebackenen Brotes. Und das ist für mich keine Frage mehr, sondern eine Selbstverständlichkeit.
Danke für Deine super guten Seite, Christian.
Und auch Robert schreibt Wahres über die Resteverwertung beim Brotbacken daheim.
Übrigens kann man sich zum Brotbacken auch mit Freunden oder Nachbarn zusammen tun und einen einmal erwärmen Backofen wirtschaftlich weiter nutzen… gegen kleines Entgelt ggf. oder im Rotationsprinzip… wie beim Grillen.
Alternativ bereitet man mehrere Laibe vor, um für längere Zeit vorzusorgen.
Wie auch immer… weiter so!
mein brot ist nie billiger als beim bäcker, aber ich verwende auch nur die besten zutaten und meinen eigenen sauerteig. es ist bekömmlicher und schmeckt so wie ich es haben will. sogar mein hund isst es, obwohl er sehr wählerisch ist!
Zum Brot backen möchte ich noch nachtragen dass ich meinen Backofen von Oma entsorgt habe der hat lange Zeit gute Dienste getan jedoch jetzt bei den Energiepreisen habe ich mir einen kleinen Minibackofen zugelegt mit Umluft da habe ich Wert darauf gelegt
Für diesen Minibackofen habe ich drei kleine Backformen etwa 500 g wenn das Brot fertig ist bis 1 kg daher brauche ich den Backofen eigentlich gar nicht mehr vorzuheizen und diese kleine Röhre verbraucht wesentlich weniger Strom weil sie viel schneller auf Temperatur ist.
Nachtragen möchte ich noch mal dass ich die Butter vorher flüssig mache und mit der Milch vorwärme dadurch habe ich mir die knetarbeit wesentlich erleichtert
Schön dass hier im Forum so sachlich und kreativ geschrieben wird
Bis dahin euer Jörg
Hallo Christian, Hallo liebe Leute.
Ich bin auf diese ausgesprochen informative Seite und das sachliche Diskussionsforum gestoßen, weil ich auf der Suche nach Tipps zur Anschaffung einer Küchenmaschine bin, die mir zuverlässig bei der Zubereitung von Brotteigen hilft. Hier bin ich fündig geworden. Vielen Dank Christian, an dieser Stelle, meine Wahl ist getroffen.
Zur Diskussion um die Frage, sein eigenes Brot zu backen: Lohnt sich das, rechnet sich das? Ich finde schon. Ich backe seit ca. 2 Jahren meine Brote selbst und habe jetzt gerade am vergangenen Wochenende einen Anfängerkurs belegt, Brot mit Sauerteig zu backen. Habe viel gelernt. Wir haben in diesem Kurs natürlich auch selbst verschiedene Brote gebacken, unser eigenes Anstellgut für den Sauerteig angelegt und vieles mehr. Bei einer gemeinsamen Brotzeit konnten wir die Endprodukte testen und ehrlich, Leute: Das Brot war so köstlich und hat alte Kindheitserinnerungen geweckt, als es noch diese kleinen privaten Bäckereien auf dem Land oder in kleineren Städten gegeben hat, wo man diese schmackhaften Brote kaufen konnte. In diesem Zusammenhang muss ich hier an dieser Stelle mal sagen, dass ich es unglaublich schade finde, dass es diese kleinen traditionellen Backstuben kaum noch gibt. Sie sind leider verschwunden. Sicherlich aus vielen Gründen: kein Nachwuchs mehr vorhanden; Arbeits- und Kostenaufwand rechnet sich nicht mehr; Verdrängung vom Markt durch Discounter, die nach der „Wende“ wie Pilze aus dem Boden geschossen sind usw.
Mein Fazit: Brot selbst zu backen, bereitet mir nicht nur Spaß, sondern ich kann mir ein Produkt „basteln“, welches mir wirklich schmeckt. Klasse! Und ganz nebenbei: Ein selbst gebackenes Brot in der Familie oder an Freunde zu verschenken, toppt jeden Blumenstauß oder jedes andere „Mitbringsel“.
In diesem Sinne, liebe Grüße an die Runde, backt fleißig weiter und lasst es euch gut gehen! Sorry, mein Text ist ein bisschen lang geworden 🙂
Kerstin
Hallo Kerstin,
lieben Dank für deinen netten Kommentar. Es freut mich, dass ich dir weiterhelfen konnte bei deiner Suche nach einer Küchenmaschine. Die Bäckerei-Discounter waren auch bei mir ein Grund, selbst mit dem Brotbacken anzufangen. Mittlerweile backe ich seit vielen Jahren und werde auch nicht mehr damit aufhören. Ganz nebenbei mache ich mittlerweile sogar die Pizza besser als unsere damalige Stamm-Pizzeria 🙂
Beste Grüße
Christian
Lieber Christian,
vielen Dank für deine Rechnung. Ich bin jetzt hochmotiviert, mein eigenes Brot zu backen!
Ich finde auch die Kommentare sehr hilfreich. Schön, dass ich auf diese Seite gestoßen bin
Wir backen Brot immer selber. Fast nichts ist leichter als das. Meistens backen wir Brot/Brötchen mit Fertigbackmischungen und im Ofen. Aber manchmal mach ich auch einen Hefeteig selber, das schmeckt auch. Und mein Kind hat auch seine Freude daran beim helfen.😊
Und dies ist das beste Beispiel für eine Milchmädchen-Rechnung, denn wo ist denn da die Energie vom Backen eingerechnet oder der benutzte Mixer, der am Strom zieht und die Arbeitszeit. Letztendlich, wenn man diese Rechnung richtig aufmacht, landet man bei ca. 2 €. Der einzigen Vorteile beim Selbstbackenen sind, Spaß am backen und selbstbestimmung der Zutaten und vielleicht noch die Anerkennung anderer, dies ist natürlich durch den Mindestlohn der angelernten Bäcker nicht ersetzbar.
Viel Spaß beim backen und nehmt doch mal ein besseres Mehl, lohnt sich!
Pipovic
Cooler Artikel und Testberichte!
Aber warum immer nur ein Brot? Ich habe lange mein Brot selbst gebacken. Hab dann immer zugleich 2 gemacht und gleichzeitig gebacken, dann lohnt es von den Kosten her. Eins habe ich dann eingefroren. Ein Brot buk ich mit Dinkel, das andere mit Leinensamen. Einen Mixer habe ich nie verwendet, wozu hat man Hände. Man spürt dann auch, wann der Teig perfekt ist. Leider habe ich heute nicht mehr so viel Zeit wie damals, deswegen kaufe ich es beim Bäcker. Den Preisunterschied merkt man echt. Daher überlege ich, wieder damit anzufangen. Brötchen würde ich auch mal versucht, habe es aber noch nie. Na mal sehen. 🙂
ich bin 71j. und habe euch gefunden und backe nun mein Brot selber ,die Rente ist klein und das Brot schmeckt super und gelingt mir bis jetzt super