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Mit Dampf backen ohne Dampfbackofen

Geschrieben von Christian

Christian

Aktualisiert am

16 Kommentare

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Über den Autor: Christian – Ich bin Gründer und Autor dieses Backblogs und teile hier meine jahrelange Erfahrung im Brotbacken. Ich schreibe praxisnahe Anleitungen, teste unabhängig Backzubehör und Küchenmaschinen in der Praxis und teile hilfreiche Tipps rund ums Backen. Meine Bewertungen basieren ausschließlich auf eigener Anwendung und echten Erfahrungen.

Brot mit Dampf backen bzw. Schwaden ist immer dann sinnvoll, wenn du ohne Brotbacktopf oder Brotbackform (mit Deckel) ein Brot backst. Für die Brote im Holzbackrahmen beispielsweise benutze ich ebenfalls Dampf.

Hier zeige ich dir gleich mehrere Wege, wie du das ganze ohne einen speziellen Dampfbackofen bewerkstelligen kannst.

Warum Dampf beim Brotbacken?

In deinem Backofen geht das Brot weiter auf und bekommt gleichzeitig eine Kruste. Wird die Kruste hart bevor das Brot voll aufgegangen ist, dann reist sie ggf. an den falschen Stellen auf und dein Brot wird nicht so gut wie es mit Dampf werden könnte.

Das Aufreißen passiert ohne Dampf dann an der schwächsten Stelle der Kruste. Ohne weiteres Zutun wird es öfter mal vorkommen, dass dein Brot zum Beispiel an der Seite aufreißt. Dort wo die Hitze nicht so schnell das Brot erreicht hat.

Dampf sorgt dafür, dass die Kruste weich bleibt. Gerade in den ersten Minuten ist das bedampfen für dein Brot wichtig. Es kann aufgehen ohne dabei einen festen „Deckel“ zu bilden.

Wie kommt der Dampf in den Backofen?

Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Die professionellste Lösung bietet ein spezieller Backofen mit Dampffunktion. Das kostet aber ordentlich Geld und ist nicht unbedingt notwendig. Für das Bedampfen oder auch „Schwaden“ ohne Dampfbackofen gibt es, wie schon erwähnt, mehrere Möglichkeiten.

  1. Ein zweites Backblech unterhalb deines Brotes. Dieses wird mit aufgeheizt und dann zu Beginn des Backens mit ein wenig heißem Wasser befüllt.
  2. Du spritzt mit einer Blumenspritze bzw. einem Zerstäuber ein paar kräftige Stöße in den Backraum.
  3. Eine Schüssel mit heißem, am besten kochendem Wasser, unten in den Backofen stellen.
  4. Eine Schale mit erhitzbarem Inhalt mit dem Backofen aufheizen. Zusammen mit deinem Brot einen Schuss Wasser in die Schale kippen.

Wer keinen Dampfbackofen hat, der hat eine Reihe an Möglichkeiten für Dampf zu sorgen. Welche die beste ist, das entscheidet wohl jeder für sich selbst.

Jedoch solltest du eines Bedenken: Wasser hinterlässt Kalk. Unser Ziel ist es, das Wasser verdampfen zu lassen. Von daher wird sich über kurz oder lang jede Menge Kalk ablagern. Sprühst du zum Beispiel dauerhaft deinen Backraum mit Leitungswasser ein, dann wäre eine häufigere Reinigung sicher eine gute Idee.



Wie Bedampfe ich mein Brot?

Wie ich oben schon erwähnt habe, hinterlässt Leitungswasser Kalkreste.

Den Backofen zu reinigen gehört jedoch nicht zu meinen Lieblingsaufgaben. Ich komme schlecht in die Ecken, die Klappe stört beim saubermachen, das Licht im Backofen ist nicht gut usw.

Von daher habe ich mich dazu entschieden ein extra Gefäß mit Wasser zu benutzen. Das ist dann auch ausschließlich für das Bedampfen da. Es macht also nichts, wenn es verkalkt.

Da ich meistens meine Brote in einem Brotbacktopf backe, erschien mir eine teure Investition nicht notwendig und ich habe nach der günstigsten Lösung gesucht.

Ein zweites Backblech wäre sicherlich das einfachste… wenn ich denn eins hätte. Hab ich aber nicht. Zuerst habe ich also ein Backblech passend zu meinem Ofen gesucht.

Was mich besonders gewundert hat:

  1. So ein Backblech für meinen Ofen zu finden ist gar nicht so leicht. Es dauerte bis ich eins in der richtigen Größe und der richtigen Qualität gefunden hatte.
  2. Ein passendes Backblech ist richtig teuer. Sie kosten viel mehr als ein variables Blech, was ich sonst benutze.

Das geht auch anders. Deswegen habe ich nach einer möglichst kleinen Schüssel Ausschau gehalten, die ich unten in den Backraum stelle und wurde mit dieser hier (alternativ die hier)fündig. Sie hat die Maße von ca. 20 × 27 cm und passt längs in den Backofen.

Dazu war es mir noch wichtig, das Wasser möglichst schnell möglichst heiß zu bekommen.

Ich wollte eine sofortige Bedampfung die schnell viel Dampf im Ofen verteilt.

Eine Schüssel alleine, besonders wenn sie klein ist, reicht mir dazu nicht. Die ist eher dazu da, über eine längere Zeit mäßig Dampf abzugeben.

Deswegen habe ich nach hitzebeständigem Material gesucht und wurde mit diesen Lavasteinen fündig.

Es gibt mehrere Lösungswege dafür. Nägel oder Schrauben wären genauso gut gewesen. Jedoch war mir nicht so recht klar, wie viele ich davon letztendlich brauche.

Die Kombination von Schüssel & Lavasteinen ist von der Menge her perfekt.

Die Schale passt wunderbar in den Backofen, ohne viel Platz wegzunehmen und die Packungsgröße der Lavasteine passt perfekt für diese Schüssel.

Es sind sogar noch ein paar Steine über gewesen. Die Lavasteine kosten um die 10 Euro und für die Schüssel habe ich 13 Euro ausgegeben. Das finde ich recht günstig. Ein Backblech kostet für meinen Backofen mehr als das doppelte.

Ich bin mit dieser Lösung zufrieden und habe schon einige Brote auf diese weise gebacken.

In einigen Rezepten steht sowas wie „In den ersten Minuten mit viel Dampf backen“ – Das funktioniert mit dieser Kombi sehr gut.

Solltest du nach einer günstigen Möglichkeit suchen um dein Brot zu bedampfen (oder auch „Schwaden“), dann ist das hier eine sehr schöne Lösung.


Schüssel & passende Lavasteine

Diese Kombination passt sehr gut zusammen. Wie du siehst, ist mit den 3 kg Lavasteine mehr als Genug vorhanden. Zum eigentlichen Bedampfen habe ich etwas weniger Steine benutzt.

Schüssel bestellen* Lavasteine bestellen*


Tipp: Die beschriebene Schüssel ist nicht immer vorrätig. Alternativ kannst du dir diese Schüssel ansehen. Sie hat in etwa dieselben Maße.

Zur Info: Die Bilder sind alle selbst fotografiert.

Ich bin nicht nur Hobbybäcker, sondern auch Hobbyfotograf. Normalerweise mache ich Landschaftsaufnahmen.

Hier etwas mehr in die „Produktfotografie“ einzutauchen, finde ich sehr spannend 🙂 So kann ich euch die Beiträge mit (hoffentlich) schönen Bildern bereichern.

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Über den Autor

Ich bin Gründer und Autor dieses Backblogs und teile hier meine jahrelange Erfahrung im Brotbacken. Ich schreibe praxisnahe Anleitungen, teste unabhängig Backzubehör und Küchenmaschinen in der Praxis und teile hilfreiche Tipps rund ums Backen. Meine Bewertungen basieren ausschließlich auf eigener Anwendung und echten Erfahrungen.

16 Gedanken zu „Mit Dampf backen ohne Dampfbackofen“

  1. Hallo Christian,

    lieben Dank für die vielen Tipps hier im Blog.
    Ich besitze noch eine kleine Auflauform aus Feinblech. Ist sie wohl auch geeignet für die Bedampfung.
    So würden mir nur noch die Lavasteine fehlen.
    Vielen Dank für deine Mühe, Christiane

    Antworten
  2. Hallo Christian, das mit dieser Bratpfanne und den Lavasteinen ist eine sehr gute Idee, werde das gleich mal ausprobieren. Ich nehme immer ein Backblech für das Wasser – Tipp von mir, ich gebe in das kalte Wasser, dass ich als Schwaden verwende, immer eine Hand voll Eiswürfel hinein – mir kommt vor, dass dadurch mehr Dampf im Ofen entsteht.

    Antworten
  3. Hallo Christian

    Danke für die tollen Tipps. Werde mir glaub so Lavasteine und Geschirr besorgen.
    ganz liebe Gruße
    Michaela

    Antworten
  4. Hallo Christian,
    in allen Blogs wird nur die tolle Kruste eines Roggen- / Sauerteigbrotes besprochen.

    Ich backe nur Stuten mit Weizenmehl Typ550 in einer Kastenform. Manchmal auch mit Mohn, manchmal mit Rosinen.
    Lt. meinem gewählten Rezept:
    Vorheizen 10 Min. auf 220.o. Die Oberfläche des Teigs soll vor dem Backvorgang mit Wasser eingepinselt werden. Dann 10 Min. auf 220.o, reduzieren auf 180.o und nochmal 50 Minuten. Der Stuten kommt aber nur bis Oberkante Backform hoch.
    Muss ich die kalte Backform, die gerade erst in den Ofen kam, bedampfen? Oder mache ich das in dem Fall erst später?
    Ist es besser, den Stuten irgendwann aus der Form zu nehmen und auf dem Rost weiter zu backen?
    Und noch eine Frage: Wann gebe ich die Rosinen dazu? Am Schluss einkneten erweist sich als schwierig. Letztens hingen sie doch alle auf einer Seite…
    Für Tipps bin ich sehr dankbar.
    Liebe Grüße
    Marianne

    Antworten
    • Hallo Marianne,
      das kann viele Ursachen haben. Ich backe Stuten nur sehr selten. Dazu mache ich auch nie Rosinen ins Brot. Dabei kann ich dir leider nicht weiterhelfen.
      Wenn dein Brot im Ofen nicht mehr so stark aufgeht, dann kann da beispielsweise an einer zu langen Gare liegen. Beim nächsten Mal kannst du die Gärzeit verkürzen und dein Brot früher in den Ofen schieben. Das kann schon dabei helfen, den Trieb im Ofen zu erhöhen. Aus der Form nehmen, brauchst du das Brot nicht. Das Bedampfen hilft dem Brot bei der Ausdehnung der Kruste. Das Bepinseln mit Wasser hat einen ähnlichen Effekt. So mache ich mit dem Brot aus der Holzbackform auch und funktioniert eigentlich ganz gut.
      Ich hoffe, das hilft dir weiter.
      Beste Grüße
      Christian

  5. Hallo Christian,
    eine sehr präzise und gut strukturierte Erklärung.
    Vielen Dank dafür.
    Durch die Fragen und die von Ihnen geposteten Antworten hat sich schon viel für mich geklärt. Nun habe ich ein Problem, die Brötchen (offen in einer Springform) und das Brot, welches in einer offenen Kastenform, mit Ober- und Unterhitze gebacken wurden, waren von unten nicht durch bzw. fertig . Nun habe ich eine vermutlich zu große Form, weshalb ich die von Ihnen vorgeschlagene kaufen werde, in der Hoffnung das es dann gelingt. Oder funktioniert Ober – und Unterhitze bei dieser Art im allgemeinen nicht?

    Antworten
    • Hallo Kerstin,
      danke für das Lob. Ober – und Unterhitze ist genau richtig. Ich backe nur damit meine Brote und Brötchen. Umluft benutze ich nicht.
      Wenn dein Brot oder deine Brötchen außen knusprig aber unten nicht durch sind, dann wird das bedampfen vermutlich nicht die Lösung für dich sein.
      Das Brot ist von oben schon fertig, von unten aber nicht? Ich würde das Blech/Rost eine oder zwei schienen weiter unten einschieben. Damit ist der Teig in deiner Form weiter von der Oberhitze entfernt und kann länger backen. Das gibt dem Teig mehr Zeit, um komplett durchzubacken ohne von außen zu dunkel zu werden.
      Alternativ kannst du auch einen Pizzastein mit in dem Ofen aufheizen. Es dauert ungefähr 30 Minuten bei ca. 250 Grad, dann ist der Stein heiß. Darauf platzierst du dann deine mit Teig gefüllte Form. Der aufgeheizte Stein gibt die Hitze dann direkt von unten an dein Brot weiter. Damit sollte dein Brot auch von unten schön durchgebacken sein. Hier habe ich einen Artikel über Pizzasteine. Damit lässt sich nicht nur Pizza, sondern auch prima Brot backen.
      Schöne Grüße
      Christian

    • Hallo Romy,
      richtig. Bei einem geschlossenen Topf kannst du auf zusätzlichen Dampf verzichten. Du brauchst den Dampf nur, wenn du frei geschobenes Brot, zum Beispiel auf dem heißen Stein, backen möchtest.
      Gruß
      Christian

  6. Hallo, das mit den Lavasteinen ist wirklich eine tolle Idee. Im Baumarkt gibt es die sogar noch deutlich günstiger (leider aktuell geschlossen ;-))
    Frage: In der Schüssel ist ein Gittereinsatz. Den nimmst du vorher raus, oder?

    Antworten
    • Hallo Oliver,
      den Gittereinsatz habe ich herausgenommen und benutze ihn nun als Unterlage für die heiße Schüssel, wenn ich sie aus dem Ofen geholt habe. Auch prima geeignet als kleines Gitter zum Abkühlen von gebackenem Brot.

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